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Zuckermann nach ital. Vorbildern ca. 1985
Informationen
Dieses einmanualige Cembalo nach italienischen Vorbildern stammt aus dem Hause von Wolfgang Zuckermann und wurde aus einem Bausatz von einem fundierten Cembalobauer in Berlin gebaut. Es ist in der für die damalige Zeit aufkommende historische Bauweise gefertigt und nicht in Rastenbauweise.
Der Korpus, in eckiger Flügelform, ist aus Zedernholz mit umlaufenden Rahmen und Füllungen und hat kunstvolle Messingscharniere. Der Resonanzboden ist aus Fichte und hat mittig eine geschnitzte Rosette. Das Instrument verfügt über 2 Springerreihen mit Kunststoffspringer und einer Delrinbekielung. Weiterhin verfügt es über 3 Handregisterzüge für die Schaltung der Register (8’, 8’) und einen Lautenzug. Das Instrument liegt auf einem (für italienische Kopien unpassendem) Gestellt, welches nach englischen Vorbildern gebaut wurde („trestle stand“).
Der Klang des Instrumentes ist sehr tragfähig und präsent (wesentlich besser als bei Cembali in Rastenbauweise) und hat eine Vielfalt an Klangfarben.
Mit dem Aufkommen der historischen Aufführungspraxis stieg auch die Nachfrage nach Instrumenten. Firmen wie Neupert oder Sperrhake produzierten größtenteils Instrumente in Rastenbauweise, die viele Elemente des modernen Klavierbaus miteinander verbanden, jedoch nur wenig mit den historischen Cembali und dessen Klang zutun hatten. Originalgetreue Kopien waren relativ selten und sehr teuer. Wolfgang Zuckermann erkannte diese Marktlücke und begann gegen Ende der 1950er Jahre in den USA damit, günstige Bausätze in historischer Bauweise anzubieten. Die Bausätze gab/gibt es in unterschiedlichen Fertigungsstufen, so dass der Kunde für einen relativ geringen Preis sein eigenes Cembalo bauen kann. Allerdings sind diese selbstgebauten Cembali immer ein Abbild der Fähigkeiten ihrer Erbauer.
Wolfgang Zuckermann wurde am 11. Oktober 1922 in Berlin geboren. Aufgrund des jüdischen Glaubens der Familie floh er zusammen mit seinen Eltern 1938 in die USA. Nach einer Ausbildung zum Kinderpsychologen beschäftigte er sich mit dem Bau von Cembali und begann in den 1950er Jahren Bausätze für Cembali zu verkaufen, die sich an historischen Originalen orientierten. 1969 verkaufte er seine Firma (die heute mit unterschiedlichen Niederlassungen weltweit immer noch vertreten ist) und zog nach England. 1995 zog er nach Frankreich und lebte in Avignon. Er schrieb zwei Bücher über Cembalobau:
- 1969 The Modern Harpsichord. October House
- 1986 The Modern Harpsichord: Twentieth Century Instruments and Their Makers. Reprint Services Corp
Wolfgang Zuckermann starb am 3. November 2018.
Zuckermann Harpsichord c.1985 – Eric Feller Collection (5)
Umfang:
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5 Oktaven (HH – e3) |
Mechanik:
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Springermechanik |
Pedale:
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Register; (8’, 8’) und Lautenzug |