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Zuckermann nach Georg Woytzig (1688) 1990

Informationen

Datum: 1990

Herkunft: ---

Seriennummer: ---

Das Clavichord nimmt eine besondere Stellung in der Geschichte der Tasteninstrumente ein. Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert diente es nicht nur als Übungsinstrument für Musiker, sondern wurde auch für solistische Darbietungen geschätzt. Seine herausragende Eigenschaft ist die Fähigkeit zur nuancierten Dynamikgestaltung, wodurch es sich von anderen zeitgenössischen Tasteninstrumenten wie dem Cembalo deutlich unterscheidet.

Obwohl das Clavichord im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert zunehmend vom fortschrittlicheren Hammerklavier verdrängt wurde, erfuhr es im 20. Jahrhundert durch die historische Aufführungspraxis, angeführt durch Wanda Landowska (1879 – 1959) eine erneute Wertschätzung. In der modernen Musikwissenschaft dient es als Schlüsselinstrument zur Erforschung der Spielpraxis und des musikalischen Ausdrucks der Barock- und Frühklassik-Zeit. Die Beschäftigung mit dem Clavichord bietet somit nicht nur eine Rückbesinnung auf vergangene Musiziertraditionen, sondern auch eine tiefere Einsicht in die Klangästhetik einer Epoche, in der die Verbindung zwischen Musiker und Instrument unmittelbarer und persönlicher war als je zuvor.

Clavichord Zuckermann King of Sweden, c. 1990 - Eric Feller Collection (2)

Clavichord Zuckermann King of Sweden, ca. 1990 nach Georg Woytzig (1688) – Eric Feller Collection (2)

 

Das hier vorgestellte Clavichord wurde aus einem Bausatz der Firma Zuckermann ca. 1990 gebaut, welcher in Anlehnung an ein Instrument von Georg Woytzig von 1688 konzipiert wurde. Dieses Modell wird von Zuckermann unter dem Namen „King of Sweden“ vermarktet und erfreut sich bei Musikern großer Beliebtheit. Durch die kompakte Form, das geringe Gewicht und dem tragfähigen Klang bietet dieses Instrument die Möglichkeit, die Literatur des 16. und frühen 17. Jahrhunderts authentisch wiedergeben zu können.

Clavichord Zuckermann King of Sweden, c. 1990 - Eric Feller Collection (3)

Clavichord Zuckermann King of Sweden, ca. 1990 nach Georg Woytzig (1688) – Eric Feller Collection (3)

 

Das Instrument verfügt über kein Gestell. Der Korpus ist aus amerikanischem Kirschholz gefertigt und der Resonanzboden aus Fichte. Die Tangenten sind aus Messing. Der Umfang beträgt 45 Tasten (C/E – c3), der Saitenbezug ist zweichörig und aus Messing. Das Clavichord ist dreifach gebunden. Das Spielen mit sogenannten „Bebungen“ ist sehr gut möglich. Als einziges mechanisches Tasteninstrument hat das Clavichord die Möglichkeit der Tonbeeinflussung auch noch nach dem Anschlagen der Taste. Durch ein periodisches Ändern des Druckes auf die Taste entsteht ein dem Vibrato ähnlicher Effekt.

Clavichord Zuckermann King of Sweden, c. 1990 - Eric Feller Collection (4)

Clavichord Zuckermann King of Sweden, ca. 1990 nach Georg Woytzig (1688) – Eric Feller Collection (4)

 

Länge: 100 cm

Breite: 30 cm

Höhe: 11,5 cm

Umfang: 4 Oktaven (C/E – c3)

Mechanik: dreifach gebunden, Tangenten aus Messing

Pedale: keine

Signatur: keine