Jean-Henri Pape 1824
Informationen
Datum: | 1824 |
Herkunft: | Paris |
Seriennummer: | 741 |
Jean-Henri Pape gehörte Anfang des 19. Jahrhunderts zu den innovativsten Klavierbauern seiner Zeit. Eine Vielzahl an Patenten zur Verbesserung der Spielweise und der Klangeigenschaften sind ihm zu verdanken. Dieses elegante Empire-Tafelklavier wurde 1824 in Paris gefertigt. Der Korpus und die dazu passenden originalen Säulenbeine sind aus Mahagoni gefertigt und haben Bronzebeschläge. Das Vorsatzbrett (aus Vogelaugenahorn) trägt in einem aufgemalten Lorbeerkranz die Aufschrift:
„Pape /
Facteur de Piano /
Cour des Fontaines /
à Paris“
Die Tastatur hat einen Umfang von 6 Oktaven (FF – f4). Die Untertasten sind mit Elfenbein belegt und die Obertasten aus Ebenholz. Bei der Mechanik handelt es sich um eine französische Version der double action.
Das Tafelklavier verfügt über eine Lyra mit drei Pedalen (Dämpfungsaufhebung, Laute, Moderator). Über der Mechanik und dem Resonanzboden befindet sich der originale zweiteilige Staubboden.
Das gesamte Instrument besticht durch seine herausragende Fertigung und Eleganz!
Jean-Henri Pape (ursprünglich Johann-Heinrich) wurde am 1. Juli 1789 in Sarstedt (im heutigen Bundesland Niedersachsen) geboren. Ab 1811 ist er in Paris nachweisbar und lernte bei Pleyel. Zwischen 1815 – 1817 eröffnete er sein eigenes Geschäft. Laut erhaltenen Instrumenten und Unterlagen ist sein Geschäft in den Jahren von 1819 bis 1820 in der Rue Montesquieu No. 7 nachweisbar und ebenfalls bis ca. 1824 in Cour des Fontaines. In späteren Jahren kam noch die Adresse Rue Croix-des-Petits-Champs No. 23 hinzu. Jean-Henri Pape sticht besonders durch seine vielen Erfindungen und Patente hervor. Er erhielt diverse Auszeichnungen so etwa die Silbermedaillen der Pariser Ausstellung von 1823 und 1827 und die Goldmedaillen der Jahre 1834, 1839 und 1844. Eines seiner besonderen Patente war die oberschlägige Flügelmechanik und die Einführung von befilzten Hämmerchen. Ebenfalls ist er berühmt für seine 1828 erfundenen „Console Pianos“, eine Form des aufrechten Klavieres mit nur sehr geringen Abmaßen. Weiterhin baute er Klaviere in ungewöhnlichen Formen (hexagonal oder oval), die jedoch von der Kundschaft nur recht wenig angenommen wurden. Carl Bechstein (1826 – 1900) und Frederick Mathushek (1814 – 1891) gehörten zu Papes Lehrlingen. Am 2. Februar 1875 starb er in Asnières-sur-Seine bei Paris.
Weitere erhaltene Instrumente von Jean-Henri Pape:
- 1823 Tafelklavier (No. 516) – Sammlung Cité de la Musique Paris, Frankreich
- 1827 Tafelklavier (No. 1252) – Collezione Fernanda Giulini in Briosco, Italien
Länge: | 178 cm |
Breite: | 75 cm |
Höhe: | 29 cm |
Umfang: | 6 Oktaven (FF - f4) |
Mechanik: | franz. double action |
Pedale: | 3 Pedale - Dämpfungsaufhebung, Laute, Moderator |
Signatur: |
"Pape / Facteur de Piano / Cour des Fontaines / à Paris“ |