Joseph Dale & Son 1806 – 1809
Informationen
Datum: | 1806 - 1809 |
Herkunft: | London |
Seriennummer: | 304 |
Im Rahmen des Workshops „Herangetastet. Eine Spurensuche“ des Museums „betont – Ton und Tasten Museum“ in Kellinghusen wurde das Instrument von Joseph Dale fachkundig am 16. November untersucht. Die Workshop-Teilnehmer durchleuchteten zusammen mit Museumsleiter Dr. Jan-David Mentzel und Experte Eric Feller das Instrument. Das Tafelklavier wurde im März 2018 in einem Auktionshaus in England erworben. Spuren einer früheren Restaurierung konnten nicht gefunden werden, es befand sich somit in seinem Originalzustand.
Der Korpus des Instrumentes und das Gestell sind aus Mahagoni und mit mehrfarbigen Intarsien verziert. Bei der Mechanik handelt es sich um eine Single Action mit Unterdämpfern, doppelchöriger Saitenbezug und einem Pedal für die Dämpfungsaufhebung, welches fehlt. Die Untertasten sind mit Elfenbein und die Obertasten mit Ebenholz belegt.
Das Vorsatzbrett trägt in einer ovalen Kartusche die Signatur:
„Joseph Dale & Son
Piano Forte Makers
(By Appointment) To His Royal Highness
The Prince of Wales
Cornhill, Oxford Street & New Bond Street
London.“
Zeitlich ist das Instrument auf die Zeit zwischen 1806 – 1809 zu datieren. Joseph Dale ging 1805 eine Partnerschaft mit seinem Sohn William Dale (geboren um 1780 – 1785, gestorben um 1827) ein und beide erhielten das Privileg, Instrumente für das englische Königshaus liefern zu dürfen. („by Appointment To His Royal Highness / The Prince of Wales”). Mit diesem Privileg warb die Firma auch, was auch an dem in grüner Farbe gemalten heraldischen Badge des Prinzen von Wales, symbolisiert durch drei Straußenfedern über der Signatur auf dem Vorsatzbrett, zu sehen ist. Zwischen 1806 und 1809 war der Prince of Wales George Augustus Frederick, der spätere König George IV. Er war der älteste Sohn von König George III. und trug den Titel Prince of Wales ab 1762 bis zu seiner Thronbesteigung im Jahr 1820. 1809 löste sich William Dale von der Firma seines Vaters und eröffnete ein eigenes Geschäft unter seinem Namen.
Bei der Untersuchung des Instrumentes fand sich unterhalb der Mechanik das Monogramm „J D“ von Joseph Dale, handschriftlich in Tinte geschrieben. Auf dem Stimmstock ist ebenfalls in Tinte die Seriennummer 304 geschrieben. Weiterhin ließ sich im Instrument eine historische Spitzfeder aus Metall finden.
Joseph Dale wurde 1750 geboren und war als Instrumentenbauer und Musikalienhändler tätig. 1783 eröffnete er sein Geschäft in der Oxford Street Nr. 132 und auch kurze Zeit später in der Cornhill Street Nr. 19. Joseph Dale ging 1805 eine Partnerschaft mit seinem Sohn William Dale (geboren um 1780 – 1785, gestorben um 1827) ein. Im folgenden Jahr, 1806, erhielt ihr Geschäft eine bedeutende Anerkennung durch die Ernennung zu Instrumentenbauern für den Prinzen of Wales und die königliche Familie.
Ab 1809 entschied sich William, ein eigenes Geschäft zu gründen, während sein Vater ab 1808 eigenständig bis zu seinem Tod 1821 weiterarbeitete. Williams Dale verstarb 1827 und seine Frau Elspeth Dale führte das Geschäft bis 1832 weiter.
Weitere erhaltene Instrumente von Joseph Dale & Son:
- ca. 1805 Tafelklavier – Sigal Music Museum, Greenville USA
- ca. 1805 Tafelklavier – Privatsammlung, Haxby England
Weitere Workshops dieser Art werden in regelmäßigen Abständen im Museum betont in Kellinghusen stattfinden. Weitere Termine finden Sie hier und auch auf der Webseite des Museums.
https://www.kellinghusen.de/museum
Länge: | 161 cm |
Breite: | 62 cm |
Höhe: | 23,5 cm |
Umfang: | 5 ½ Oktaven (FF – c4) |
Mechanik: | Single Action mit Unterdämpfer |
Pedale: | 1 Pedal (Dämpfungsaufhebung) |
Signatur: |
"Joseph Dale & Son Piano Forte Makers (By Appointment) To His Royal Highness The Prince of Wales Cornhill, Oxford Street & New Bond Street London." |