Joshua Done 1795
Informationen
Datum: | 1795 |
Herkunft: | London |
Seriennummer: | --- |
Ende des 18. Jahrhunderts erlebte England eine Blütezeit im Klavierbau, die maßgeblich zur Entwicklung und Popularisierung des Instruments beitrug. Angeführt wurde diese Zeit von visionären Handwerkern und Unternehmern, die das Klavier in seiner heutigen Form prägten. Der Klavierbau in dieser Zeit zeichnete sich durch eine Kombination aus technologischem Fortschritt und meisterhafter Handwerkskunst aus. Die Einführung neuer Mechaniken und Materialien führte zu Instrumenten, die nicht nur robuster und langlebiger, sondern auch klanglich vielfältiger und dynamischer waren. Die Verwendung hochwertiger Hölzer und kunstvoller Verzierungen machte die Instrumente auch zu begehrten Möbelstücken, die in den Salons der wohlhabenden Mittel- und Oberschicht einen festen Platz fanden. Der Erfolg und die Verbreitung dieser Instrumente wurden durch die wachsende Mittelschicht und die zunehmende Bedeutung von Hausmusik im gesellschaftlichen Leben begünstigt. Ende des 18. Jahrhunderts gab es eine Vielzahl an Klavierbauern in London, darunter auch Joshua Done, über den bis heute nur wenig bekannt ist. Seine wenigen erhaltenen Instrumente zeichnen sich durch edle Hölzer, eine ausgezeichnete Verarbeitung und hervorragenden Klang aus.
Der Korpus des Instrumentes und das passende originale Gestell sind aus Mahagoni und mit mehrfarbigen Intarsien verziert, die kassettenförmig abgesetzt sind. Bei der Mechanik handelt es sich um eine Single Action mit Einzeldämpfern, doppelchöriger Saitenbezug und es gibt zwei Registerhebel für eine geteilte Dämpfungsaufhebung. Die Hämmerchen sind mit Leder bezogen. Die Untertasten sind mit Elfenbein und die Obertasten mit Ebenholz belegt. Das Vorsatzbrett ist mit Girlanden und Blumen aus Intarsien verziert und in einer ovalen Kartusche signiert mit:
„Joshua Done Londini Fecit 1795
Chancery Lane„
Das Tafelklavier steht mit seiner Single Action und der geteilten Dämpfungsaufhebung in der Tradition der frühen Instrumente von Zumpe. Vom äußeren Erscheinungsbild jedoch für die damalige Zeit modernen wirkend, baute Joshua Done für dieses Instrument ein french stand, dem Geschmack der 1790er Jahre passend. Einer der ersten Instrumentenbauer, der für seine Tafelklaviere french stands baute, war Christopher Ganer. Er leitete schon um 1777/78 den neuen Trend ein, der sich aber deutlich erst ab den 1790er Jahren durchsetzte und die trestle stands ablöste.
Joshua Done war ab etwa 1780 in London aktiv und etablierte sich schnell als angesehener Klavierbauer. Bisher ist nur wenig über ihn bekannt. Von 1792 bis 1814 war sein Geschäft in der Chancery Lane und ab 1793 gab es ebenfalls eine Niederlassung in der Great James Street, Bedford Row.
Weitere erhaltene Instrumente von Joshua Done:
- 1780 Tafelklavier – National Museum of American History, Washington USA
- 1789 Tafelklavier – Privatsammlung, Oxford England
- ca. 1795 Tafelklavier – Sammlung Mr. and Mrs. Wilson Cotton, London England
- 1796 Tafelklavier – Monart Piano Collection, Colm O’Leary, Enniscorthy Irland
- ca. 1805 – 1814 Tafelklavier – Sammlung June Funk, Orinda USA
Länge: | 156 cm |
Breite: | 55 cm |
Höhe: | 32 cm |
Umfang: | 5 Oktaven (FF – f3) |
Mechanik: | Single Action nach Zumpe, Einzeldämpfer |
Pedale: | 2 Registerzüge für geteilte Dämpfungsaufhebung |
Signatur: |
"Joshua Done Londini Fecit 1795 Chancery Lane" |